Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Liturgie - Der Zweite Blick

 


Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, Foto: Michael Tillmann +









Das Museum kombiniert, was Jesus beim seinem Einzug in Jerusalem vielleicht
ahnen konnte, ob er es gewusst hat? Der Ritt nach
Jerusalem war auch ein Ritt in Leid und Tod.
Für das Museum scheint die
Geschichte damit auserzählt, doch was am Palmsonntag beginnt, endet nicht am Karfreitag.
Österliche
Fortsetzung folgt!





Fragezeichen über den Köpfen derer, die am Weg stehen, Jesus zu begrüßen. Ist er, der auf dem Esel kommt, so ganz anders als erwartet, so friedlich, scheinbar harmlos, wirklich der, der uns von den Römern befreien wird? Noch überwiegt die Hoffnung, und sie begrüßen Jesus begeistert, doch der Keim der Enttäuschung ist schon gelegt. Der Palmsonntag ist leider auch die Geschichte eines großen Missverständnisses.










© 7 Wochen Ohne/Getty Images

„Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“. So lautet das Motto der Fastenaktion 7 Wochen ohne 2024. Ein Motto, das Fragen stellt: Wie schaue ich auf mein Leben, das hin- und herschwingt zwischen mir und den anderen, den anderen und mir? Auf welche Alleingänge kann ich verzichten? Wo brauche ich die Einsamkeit und das stille Nachdenken?



Bibelwort: Markus 11,1-10 (zum Evangelium vom Palmsonntag)

AUSGELEGT!

Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen …
Jesus ist nicht gerne nach Jerusalem gegangen; in den Evangelien kommt Jerusalem wenig vor. Jerusalem war das Zentrum des Glaubens und der Politik, der Ort des Tempels; die heilige Stadt, die auch aufgeladen war mit unheiligen Machtspielen. Auch wenn einem damals nicht schon die goldene Kuppel des Felsendomes entgegengeleuchtet hat, so war Jerusalem doch schon von Weitem ein markanter Ort – sowohl von Judäa als auch vom Toten Meer her. Von dort her war Jesus auf Jerusalem zugekommen; dort unten in Jericho hatte er soeben noch einen Blinden geheilt, zum Unverständnis seiner Freunde und zum Ärgernis der Schriftgelehrten.
Jesus nähert sich Jerusalem, und auch wenn er nicht im Detail voraussagen konnte, was auf ihn zukommen würde, ist anzunehmen, dass er um die zugespitzte Situation wusste, dass er unerwünscht war und man ihn loswerden wollte, auch mit Gewalt. Warum hat er sich dem, was auf ihn zukommen würde, trotzdem ausgesetzt, ahnend, dass ihm erst noch zugejubelt wird und dass er wenige Tage später in einem Schauprozess hingerichtet werden wird? Jesus hat sich allen Lebenswirklichkeiten gestellt, wirklich allen. Und ich versuche, diesen Weg nach Jerusalem – so weit ich es kann – mit Jesus mitzugehen, staunend und dankbar darüber, welchen Weg unser Gott gegangen ist.

Christine Rod MC



Bild im Header: siehe Seite "Liturgie"
Text- und Bildquelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Bild 1: Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, Foto: Michael Tillmann
Grafik: Ildiko Zavrakidis
Bild 2: © 7 Wochen Ohne/Getty Images

E-Mail
Anruf
Karte
Infos