Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Liturgie - Der Zweite Blick

 

Foto: Karl-Heinz Lenzner


Alle Begeisterung und Verehrung des Palmsonntags, die sich in den auf die Erde gelegten Kleidern und im Schwenken von Palmwedeln zeigen, gelten der Demut, die auf einem Esel reitet, und gelten der Hoffnung auf ein neues Friedensreich. Sie gelten dem Opferlamm, in dem die Hoffnung zerstört erscheint und dem Osterlamm, in dem sie siegt.


Bibelwort: Matthäus 21,1-11 (zum Evangelium am Palmsonntag)

AUSGELEGT!

Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt.
Das lässt keinen kalt. Der Mann auf dem Esel, Person gewordene Erinnerung an den verheißenen Messias. Die jubelnde Volksmenge, die über die Hügel zieht und die Stadt überrascht. Wie ein Erdbeben alle Sicherheit infrage stellt, alle Grundfesten erschüttert und zum Neuaufbau zwingt, so geht es Jerusalems Bewohnern in diesem Evangelium. Der Mann auf dem Esel kommt als Friedensbringer, nicht als Eroberer und Zerstörer. Und doch versetzt er alle in Aufregung. Wer ist das?, fragen die kritischen Stadtbewohner die, die von draußen mit der frohen Botschaft kommen. Die von außen, die wissen es, die fordern heraus: Das ist er, der Erhoffte! Glaubst du das?
Wenn Jesus kommt, kann ich nicht auf dem Sofa sitzen bleiben. Wenn er kommt, wird es mich durchschütteln, so wie ich manchmal wachgeschüttelt werden muss. Schau hin und erkenne, wer dieser Jesus ist. Lass dir sagen – von denen „draußen“, was du selbst nicht siehst und weißt! Lass ihn hereinkommen mit seinen Botschaften und seinen Ansprüchen, die so oft nicht bequem sind. Lass dich in Bewegung bringen und geh mit: den langen Weg durch die Erschütterungen des Karfreitags – und durch ihn hindurch.

Christina Brunner


Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Karl-Heinz Lenzner
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Herrad von Landsberg / cc0 – gemeinfrei / Quelle: commons.wikimedia.org



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