Kirchorte - Bleicherode
Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Bleicherode im Jahre 1130.
Begrenzte Stadtrechte erhielt das dama-lige Straßendorf „Blicherode“ vom Grafen Heinrich v. Honstein im Jahre 1322.
Blicherode durfte in dieser Zeit keine eigene Stadtverwaltung einrichten, besaß nur Fischereirechte und konnte vier Märkte im Jahr abhalten. Immerhin wurde Blicherode gestattet, ein eigenes Wappen und Siegel zu führen.
1585 kaufte die Stadt von den Hon- steinern das Schultheißamt und erwarb damit eine eigene Gerichtsbarkeit.
Bei der St.-Matthias-Kirche handelt es sich um ein "typisches Diasporakirch-lein" des beginnenden 20. Jahrhunderts. Der 1908 im Stil der Gotik erbaute einschiffige Hallenbau mit einer Länge von 21m und einer lichten Breite von 8m wurde mit heimischen Ziegelsteinen errichtet. Das Portal und das Maßwerk bestehen aus Niedermendiger Gestein. Durch einen Anbau, der im Jahre 1977 fertig wurde, entstand die heutige Form.
Seit dem Jahre 1865 gibt es eine katholische Gemeinde in Bleicherode. Ein katholischer Geistlicher nahm nach der Reformation seinen Dienst in Bleicherode auf. Ein kleiner Betsaal in der Weberstraße 32 war die erste Notkirche. Im Laufe der nächsten Jahre wuchs die Anzahl der Katholiken ständig, und so wurde Bleicherode eigene Pfarrei.
Es war an der Zeit, eine richtige Kirche zu bauen.
Im Jahre 1908 wird mit dem Neubau begonnen. Die Finanzierung erfolgte zu einem großen Teil durch die St.-Matthias-Bruderschaft aus Titz. Im Oktober 1908 wurde die Kirche nebst Pfarrwohnung und Schule ihrer Bestimmung übergeben. Die feierliche Konsekration, auch Kirchweihe genannt, war aber erst am 04.07.1913. Die Konsekration ist der Akt der festlichen Weihe einer Kirche, durch den der Kirchenraum der Kirchengemeinde zum liturgischen Gebrauch übergeben wird.
Das Gotteshaus ist eine typische Diasporakirche des beginnenden 20. Jahrhunderts. Der im Stil der Gotik erbaute einschiffige Hallenbau mit einer Länge von 21 m und einer lichten Breite von 8m wurde mit heimischen Ziegelsteinen errichtet. Durch einen Anbau, der im Jahre1977 fertig wurde, entstand die heutige Form.
Die Fassade ist mit einem schönen Portal-Risalit aus Sandstein geschmückt. Darin stehen Figuren der Gottesmutter, des Kirchenpatrons - des Apostels Matthias - und der hl. Barbara, der Patronin der Bergleute, da Bleicherode eine vom Kali-Bergbau geprägte Stadt war.
Der Altarstein stammt vom Nordhäuser Dom und wurde von einem hiesigen Steinmetz nachgearbeitet. Der dreiarmige Leuchter auf dem Altartisch ist eine Spende der St.-Matthias-Bruderschaft aus Titz. In unserer Kirche nimmt das Ewige Licht einen besonderen Platz ein. Es befindet sich über dem Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird, und brennt Tag und Nacht. Es hat die Form einer Ähre und soll durch das dauernde Leuchten auf die bleibende Gegenwart Christi im eucharistischen Brot hinweisen. Auf der rechten Seite ist eine Statue der Gottesmutter. Im Jahre 1957 wurde sie von dem Künstler Hans Merker aus Wilbich (Eichsfeld) geschnitzt und aufgestellt
Unsere Kirche ist wie die meisten katholischen Kirchen nach Osten ausgerichtet. Alle Gläubigen, die unsere Gottesdienste mitfeiern, können das Farben- und Lichtspiel der Sonnenstrahlen bewundern, das unser Gotteshaus so hell und freundlich erscheinen lässt. In der Mitte des Chores befindet sich ein künstlerisch besonders wertvoll gestaltetes Fenster. Es zeigt das Leben und Wirken des heiligen Matthias. Er ist der Schutzpatron der Kirche.
Text zur Geschichte und Bild (Kirchenbau 1908): Ulrich Heide, Bleicherode
Bild oben: Heinrich Waldhelm (+)