Seelsorge - Besuchsdienst
Ich war krank und ihr habt mich besucht (Mt 25, 36)
Seit vielen Jahrzehnten besuchen unsere Caritashelferinnen ältere und kranke Gemeindemitglieder. Sie halten Kontakt, gratulieren zum Geburtstag und schenken Zeit. Diesen zeitaufwändigen Dienst nehmen aktuell noch 20 Frauen im gesamten Pfarreigebiet wahr. 2017 waren es noch 35.
Aus Altersgründen haben in den letzten Jahren viele Caritasfrauen auf den Besuchsdienst verzichten müssen, so dass es fast nicht mehr möglich ist, alle älteren und kranken Gemeindeglieder zu besuchen. Hier entstehen Leerstellen, die uns als Pfarrgemeinde neu für diesen wichtigen Dienst sensibilisieren müssen.
Hier einige Überlegungen dazu:
1. Der Besuchsdienst ist ein Zeichen gelebter Gemeinschaft
Besuche zeigen: Du gehörst dazu. Sie machen deutlich, dass niemand allein ist – auch nicht, wenn man nicht mehr regelmäßig zur Kirche kommen kann.
2. Der Besuchsdienst ist Zuwendung in besonderen Lebenslagen
In Zeiten von Krankheit, Trauer oder Freude spenden Besuche Trost, Ermuti-gung und Anteilnahme. Sie stärken das Vertrauen in die Gemeinde als beglei-tende Gemeinschaft.
3. Der Besuchsdienst ist die Verkörperung christlicher Nächstenliebe
Jesus hat Menschen aufgesucht – oft die Ausgegrenzten. Seelsorgliche Besuche setzen seine Botschaft ganz praktisch um: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht“ (Mt 25,36).
4. Der Besuchsdienst bietet Gelegenheit zum Austausch
Ein Besuch schafft Raum für Gespräche über das Leben, den Glauben, Sorgen und Hoffnungen – Seelsorge wird erfahrbar.
5. Der Besuchsdienst stärkt die Verbundenheit
Besuche bauen Brücken zu Menschen, die sich vielleicht entfernt haben. Sie können Vertrauen neu wachsen lassen.
Fazit:
Besuche sind Ausdruck von Wertschätzung und christlicher Verantwortung. Sie machen Kirche im Alltag erfahrbar – nicht nur im Gottesdienst.
Für Anregungen und Vorschläge, wie wir diesen wichtigen Dienst auch in der Zukunft leisten können, bin ich sehr dankbar.
Ihr Pfr. Steffen Riechelmann
Foto 1: Peter Weidemann, Pfarrbriefservice.de
Foto 2: Franz-Ulrich Börner