Ansichten - Tafelbild Maria mit der Akelei
Dieses Bildnis, das wertvollste des Nordhäuser Domes, etwa um 1420 gemalt, wird dem berühmten westfälischen Meister Konrad von Soest zugeschrieben. Erst 1894 fand man es, versteckt in einem Schrank der Domsakristei.
Man erkannte es als großes Kunstwerk, versah es mit einem wertvollen Rahmen und gab ihm damals einen Platz im Langhaus des Domes, an einem Pfeiler der Südseite. Das Gemälde zeigt Maria mit ihrem Jesuskind, das einen Stän-gel mit drei Akeleiblüten hält. Die Akelei, im Mittelalter als Heilpflanze angesehen, bedeutet hier symbolhaft das Heil, das über Maria durch Jesus, den Heiland, der Welt gebracht wurde. Maria, die man auch "die zweite Eva" nennt, reicht ihrem Kind einen Apfel. Im unteren Teil des Bildes steht in reich verzierten Majuskeln der Name "JESUS". Zu jedem der Großbuchstaben gehören lateinische Worte, die eine Verherrlichung des Namens ausdrücken. Der uns un-bekannte Stifter des Bildes kniet vor einer Schriftrolle mit den Worten des Apostels Paulus an die Philipper, 2, 10 und 11.
Dieses Bild ist ein Kunstwerk von edler Komposition in prächtigen Farben. Es wird seit langem als Gnadenbild verehrt und gilt mit Recht als kostbarer Schatz des Nord-
häuser Domes.
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Foto: F.-Ulrich Börner