SEELSORGE - Geistliches Wort
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser dieser Seite,
in der Vorbereitung auf unser Gemeindeforum am 7. September gab es im Frühjahr ein Treffen von Interessierten, die gern an der Vorbereitung mitwirken möchten. Während eines lockeren Gesprächs hinter dem Dom wurde uns bewusst, dass alle Anwesenden „Zugezogene“ waren, also nicht in Nordhausen Geborene.
Alle berichteten, übereinstimmend, dass es einige Zeit brauchte, um in der Pfarrgemeinde Fuß zu fassen und dazuzugehören. Dass sie sich nun alle auf ihre Weise in unserer Gemeinde engagieren, haben wir sicher auch ihrer Hartnäckigkeit zu verdanken.
Diese Begebenheit hat mich sehr nachdenklich gemacht. Können Menschen, die neu in unsere Kirchorte ziehen oder erwachsene Taufbewerber hier bei uns ankommen? Vermitteln wir unseren Gästen im Gottesdienst und darüber hinaus das Gefühl hier willkommen zu sein? Lernen wir einander kennen oder sind wir nur zufällig sonntags gemeinsam im Gottesdienst oder bei einer Gemeindeveranstaltung.
Ich habe einen Impuls für diese Fragen schön komprimiert so im Netz gefunden:
„Eine Heimat findet…
… wer eine Zukunft für sich sieht und Wertschätzung erfährt
… wem ehrliches Interesse entgegengebracht wird und
… wer sich in Sicherheit weiß.
An uns ist es, dafür zu sorgen, dass Menschen nicht nur bei uns ankommen, sondern, dass sie sich auch angenommen fühlen.“
Auch dies ist eine Zukunftsfrage für die Kirche. Ich rege an, über unsere „Willkommenskultur“ nachzudenken und ins Gespräch zu kommen. Nur eine in jeder Hinsicht offene Kirche kann das Evangelium in der heutigen Zeit glaubhaft verkünden.
Herzliche Grüße - Ihr Pfarrer Steffen Riechelmann
Quelle: Bergoser + Höller Verlag AG
Grafik: Julia Gandras