Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Aktuell - Schwerpunkt: Österliche Bußzeit

Foto: KNA-Bild


Der einfach Lebende
ist nicht Besitzer,
sondern Verwalter
seines Besitzes.


Er kennt Zeiten des Feierns
und des Fastens.

Hansjörg Bräumer









Eine Bushaltestelle, wahrscheinlich im ländlichen Raum. Auf einer kleinen Tafel Abfahrtszeiten und Haltestellen und erreichbare Endstationen. So weit, so gut. Nur: Die Haltestelle hat keinen Namen. Was für die allermeisten Busreisenden keine praktischen Konsequenzen hat, da sie ortskundig sind, möchte ich in diesem Monat, in dem die Fastenzeit beginnt, einmal als Sinnbild verwenden: Ich weiß, wohin ich will; ich habe auch eine Ahnung davon, wie ich dorthin komme, doch – ich weiß nicht (mehr), wo ich bin.

Stimmt das? Ich glaube, in dieser Beschreibung steckt – zumindest – ein Quäntchen Wahrheit. Ich lebe gedanklich immer wieder – und gerade in turbulenten Zeiten – immer stärker in der Zukunft. Das muss ich machen, das will ich erreichen, das nehme ich mir vor. Was jetzt ist, wer ich heute bin, wo ich gerade lebe – Fragen, mit denen ich mich deutlich weniger beschäftige als mit Plänen und Zielen.
Das ist auch nicht schlimm, mögen Sie einwenden, denn ich bin ja ortskundig in meinem Leben. Ich weiß, wer ich bin; ich bin mir so vertraut, wie der Weg zur Bushaltestelle, den ich oft schon unbewusst gehe. Stimmt das? Und ist dieses Unbewusstsein meiner Selbst gut?

Ich schaue auf Jesus. Vor dem Beginn seines öffentlichen Wirkens geht er für 40 Tage in die Wüste, ins Nahezu-Nichts. Im Fasten und im Gebet Auseinandersetzung mit sich selbst und mit Gott. Ortsbestimmung. Selbstvergewisserung und Gottesannäherung bevor es zu neuen Ufern geht.

Nicht die schlechteste Idee!

Foto: Michael Tillmann



Bild im Headerbereich: siehe Seite "Aktuell"
Quelle: Bergmoser + Höller Verlag AG
Bild 1: KNA-Bild
Bild 2: Michael Tillmann

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